DIE GROSSE MENSCHENSCHAU
DAS FESTIVAL
Jeden November findet die grosse Menschenschau im Neubad Luzern als Festival statt. Mit jeweils neuen Exponaten, wissenschaftlichen Referaten, Kurzfilmprogramm und Live-Musik. Dazu Barbetrieb bis spät.
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Schon wieder November. Drei neue Länder haben drei neue unheimliche Präsidenten. Irgendwo ist etwas explodiert. Oder verrutscht. Oder viral gegangen. So oder so macht eine Empörung die Runde. Aber du. Du gehst in den Ausgang. Du gehst ins Neubad. Schön in die Ferne schaukelnde Gitarrenklänge nehmen dich auf. Du bestellst ein Bier. Schau, oben an der Balustrade steht ein Horrorclown und schaut auf dich herab. Und du steigst hinab in den Keller. Da warst du auch schon mal, auf dem Klo, aber weiter gehts durch eine Tür und in einen Gang hinein. Ganz hinten ein Licht. Und eine Tür. Es wird dir geöffnet. Da ist ein Typ, er erzählt von seinen Ferien in Afghanistan. Kann auch Spass machen, als Mann im Hindukusch. Nach zehn oder fünfzehn Minuten oder so verlässt du den Keller. Es ist kalt hier. Okay, es ist November. Und an der Börse ist etwas abgestürzt. Oder überbewertet. Oder gar nicht vorhanden. So oder so, darum bist du nicht hier. Du hörst wieder die Gitarre und fühlst dich besser. Irgendeine seltsame Dramaturgie führt dich in ein Töpferatelier. Es ist gekachelt. Da wird offenbar rumgesaut. Aber nicht jetzt. Jetzt steht da der Horrorclown. Er sagt, du sollst auf eine künstliche Insel ziehen. Dass du da nie wieder Steuern zahlen musst. Dein Bier ist leer. Du schluckst. Du klatschst. Du gehst zurück durch den Gang und an die Bar und bestellst ein Bier und dazu Fritten delüx. Fritten delüx, war das nicht das Lieblingsgericht von Pol Pot? Im Pool beginnt das Referat. Ein ganz normaler Mensch erklärt, wie man mit einem Dachs sprechen kann. Vielleicht, in ein paar Jahren, wenn die Algorithmen besser sind. Dann gehst du hinauf in die Wohnung. Irgendwo sind da Bitcoins, aber du kannst sie nicht sehen. Ein Mann, der aussieht wie Amy Winehouse, schenkt dir Tee ein. Er ist lauwarm. Du fühlst dich geborgen. Obwohl da gar nichts ist ausser dieser Geschichte.
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FESTIVAL-TEAM
Festival-OK
Damiàn Dlaboha, Christoph Fellmann, Marco Sieber, Philippe Weizenegger
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Referate & Moderation
Gina Dellagiacoma & Ramon Juchli (aha Festival)
Kino
Leandra Zumbühl & Gianfranco Bastianelli (Neubad Gartenkino)
Schauspiel
Franziska Bachmann, Lion Russell Baumann, Nina Duss, Ursula Hildebrand, Manuel Kühne, Matthias Kurmann,
Nicole Lechmann, Mathias Ott, Zora Schelbert, Marco Sieber, Irene Wespi
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Texte
Christoph Fellmann
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Regie
Damiàn Dlaboha
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Dramaturgie
Béla Rothenbühler
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Kostüme
Birgit Künzler, Elke Mulders
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Licht
Remo Merz
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Maske
Sabine Flückiger, Ronald Fahm
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Grafik
Sam Steiner, Sebastian Gill
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Technik
Nadine xxxx, Jasper ter Mors
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Produktion
Butter Place Productions & Neubad Luzern feat. Das Theaterkolleg